Farnstädt, 01.01.2022. Nach rund einem halben Jahr im Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung und Umsetzung der Sanierungsziele wird Schmitz Fire & Rescue im Wege der übertragenden Sanierung Teil des Family Offices der Familie Manns aus München.
Gute Neuigkeiten insbesondere für die Mitarbeiter, aber auch für die Kunden und Lieferanten, des Farnstädter Feuerwehrfahrzeughersteller Schmitz Fire & Rescue. Mit Wirkung zum 01.01.2022 übernimmt das Family Office der Familie Manns im Wege der übertragenden Sanierung die Unternehmung. Aus Schmitz Fire & Rescue GmbH wird die Schmitz Feuerwehrtechnik GmbH. Sämtliche Arbeitsplätze am Standort bleiben erhalten.
„Wir freuen uns, dass wir das in uns gesetzte Vertrauen mit einem erfolgreichen Abschluss bestätigen konnten“, so Sanierungsexperte Tobias Sorg von der dmp solutions. „Die in der Eigenverwaltung begonnen Sanierungsmaßnahmen sowie der umgehend eingeleitete Investorenprozess haben zu dem erhofften Ergebnis geführt, dass auch in Zukunft hochwertige Feuerwehrfahrzeuge am Standort Farnstädt gebaut werden.“
„Es war eine arbeitsreiche und spannende Zeit im Eigenverwaltungsverfahren. Trotz pandemiebedingter Erschwernisse konnten die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen als Grundlage für den Einstieg eines strategischen Investors im Schulterschluss zwischen Unternehmung, Sanierungsexperten und Sachwaltung erfolgreich umgesetzt werden. Das Engagement, auch von den Mitarbeitern, wurde durch die nun umgesetzte Investorenlösung belohnt“, fasst der Geschäftsführer und Branchenexperte Gerd Pohler zusammen.
Dem nunmehr positiven Ergebnis des Investorenprozesses gingen schwierige Zeiten vorweg. Die Unternehmung als ein traditioneller Hersteller von Feuerwehr- und Sonderfahrzeugen musste auf-grund strategischer Fehlentscheidungen und pandemiebedingter Auslieferungsschwierigkeiten den gesteuerten Sanierungsweg im Eigenverwaltungsverfahren einleiten.
Trotz der pandemiebedingten Erschwernisse ist es dem eingesetzten CRO und Branchenexperten Gerd Pohler und den Ulmer Restrukturierungsexperten der dmp solutions GmbH gelungen, den Sanierungsstau aufzulösen und dringend notwendige Umstrukturierungen in den Bereichen Kalkulation, Projektmanagement und Arbeitsorganisation innerhalb kürzester Zeit umzusetzen. Neben der Neuausrichtung des Vertriebs wurde in den letzten Monaten insbesondere die Optimierung der Produktion vorangetrieben. Der Sanierungsprozess wurde in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit dem vom Amtsgerichts Halle (Saale) eingesetzten Sachwalter Rechtsanwalt Thomas Reichelt von der Kanzlei DiLigens Rechtsanwälte & Insolvenzverwalter begleitet. Dadurch konnten die Arbeitsabläufe deutlich verschlankt und Knowhow gebündelt werden. Hierzu war auch die Konzentration auf den Hauptproduktionsstandort in Farnstädt notwendig.
„Die konsequente leistungswirtschaftliche Restrukturierung verbunden mit der klaren strategischen Fokussierung der Geschäftsführung auf das Kerngeschäft und die sich daraus abzeichnenden Potenziale waren eine wichtige Voraussetzung, um den Investorenprozess erfolgreich abschließen zu können“, so Timo Petermann, der als federführender Partner von Beigel Petermann und Partner den Investorenprozess betreute.
Um eine schnelle Lösung zu ermöglichen, erfolgte die Übertragung des Geschäftsbetriebs im Wege einer sog. sanierenden Übertragung. Dabei gehen der Geschäftsbetrieb sowie sämtliche Arbeitnehmer auf einen neuen Rechtsträger über. Die Abwicklung des Altgeschäfts, anhängige Rechtstreitigkeiten sowie die Forderungsprüfung erfolgen vom bisherigen Sachwalter, der hierfür nunmehr zum Insolvenzverwalter eingesetzt wurde.